Unverheiratete Frauen im 19. Jahrhundert mussten überall in der Familie einspringen, wo es nötig war, sei es als Ersatzmutter oder als Krankenpflegerin. Oft gerieten sie in Situationen, aus denen sie nicht mehr herauskamen. Sie waren zwar «versorgt» und «sinnvoll beschäftigt», doch viele fühlten sich um ihr eigenes Leben betrogen. Charlotte Kestner, Tochter von Goethes Lotte («Die Leiden des jungen Werther»), wurde in Hannover geboren, kam mit 20 Jahren nach Thann im Elsass zu ihrem verwitweten Bruder Carl, dem sie über 40 Jahre den Haushalt führte und dessen Kindern sie die Mutter ersetzte. Später lebte sie in Basel, wo sie noch während rund 30 Jahren im Haus zum Kirschgarten wohnte.
Ein spannender Roman über die letzte Säckinger Fürstäbtissin Mari-Anna F. von Hornstein-Göffingen (1723 –1809), Stifterin des Fridolinschreins: Eine starke Frau, die uns heute in einer ähnlich unruhigen Welt durch ihren Mut inspiriert.